Aufstehen

Der Gelähmte am Teich Bethesda - St. Johannis Schweinfurt

Fresko: Der Gelähmte am Teich von Bethesda, St. Johanniskirche Schweinfurt

Am Boden.
Ohne Hoffnung.
Kein Ziel.
Kein Horizont.
Kein Weg.

Komm, oh langersehnter Fürst des Friedens

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Die ganze Welt schreit
voll Qual, Angst, Hass

Fugen entgleiten
Völker zerfließen
Wahlen auf Messers Schneide
Welt entzwei, mittendurch
unversöhnlich
wir mittendrin.

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Oh Heiland du,
heile die Welt.

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Friedensfürst du,
sei bei uns.

Aus den "Klängen in der Nacht" am 9.12.2016

Urlaubszeit: Einfach mal freundlich sein?

Mein Urlaub ist vorbei, schon über eine Woche. Ein Punkt, für den ich vor dem Urlaub nach Möglichkeit ein wenig Zeit einplane, ist bei mir immer die Formulierung einer freundlichen Abwesenheitsnotiz. Letztes Mal zu Pfingsten war es ein Gedicht und ein Bild. Diesmal nur ein sommerliches Bild. Aber eben auch ein freundlicher Text dabei.

Blödes und weises Schaf

Andacht zu 1. Petrus 2, 21b-25 für die bayerischen Sonntagsblätter, 10.4.2016

Blödes Schaf.
Orientierungslos, schwach, ängstlich
rennst du jedem hinterher,
der irgendwie Sicherheit verspricht,
und sei es der Wolf selbst.

Blödes Schaf.
Sieh, was du angerichtet hast!
Die halbe Welt brannte,
damals, vor achtzig Jahren,
als du dir einen Führer erkorst.

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Jesus am Kreuz

Vorschaubild

Foto: Julian-Alexander Bauer

Und ich saß

am Fuß der Zeit

und sah

das Leid des Menschenkindes

in einem Strom

an mir vorbei.

Krankheit Tod Krieg Verfolgung Angst Schmerzen Krebs Drogen Schlauchboote U-Boote Kriegsschiffe Bomben Raketen Ausbeutung Hunger Folter Lager Galgen Fäuste Messer Gewehre

Und ich stand auf

himmelwärts

und hoffte

in einem Strom

in mich hinein

aus mir heraus

Liebe Vertrauen Zuneigung Verantwortung Freundschaft Versöhnung Freundlichkeit Heilung Speisung Freiheit Freude Lachen Geburt Leben

Verborgener Gott

Gott, mein Gott,
wo hältst du dich verborgen?

In dieser ganzen Welt
voll Kälte, Krieg und Kummer
sehe ich
dein liebendes Antlitz
nicht.

Menschen sterben, Gott! Sie leiden schreckliche Qualen.
Werden ausgebombt, ertrinken im Meer,
scheitern an Stacheldrahtzaun und fremder Sprache
verlieren
alle Hoffnung.

Gott, mein Gott,
wo hältst du dich verborgen?

In meinem kleinen Leben
voll Krankheit, Sorgen, Angst
sehe ich
dein liebendes Antlitz
nicht.

Gnade dazwischen

ich schwebe
im Nichts

Entwurf? Modell? Ein fertiges Gefäß?
bin ein Dazwischen

zwischen allen Welten.

ziellos erdlos himmellos
nicht hinauf nicht hinab

durch die Taufe Bürger des Lichts
durchs Leben Bürger der Dunkelheit

höre den Aufgang
des Dunkels

weiß, es ist da:
Hunger Leid Krieg

existent und 
kalt und 
bedrückend und 
hier.

harre auf den Aufgang
des Lichts

weiß, es ist da:
Sonne in der Nacht