Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Jesaja 55, 12
"Ich bin vergnügt, erlöst, befreit": So hat Hanns Dieter Hüsch in einem wunderbaren Psalm geschrieben.
Vergnügt, erlöst befreit: So möchte auch ich von Gott erzählen. In meinen Blogs, in meinen Liedern, in meinen Büchern, in meinen Predigten.
Vergnügt, erlöst befreit: So setze ich mich auch politisch für das Wohl der Menschen und für den Erhalt von Gottes wunderbarer Schöpfung ein. Denn Leben ist immer auch politisch.
Vergnügt, erlöst, befreit! Lassen Sie sich anstecken von der frohen Botschaft. Ich hoffe, dass sie etwas davon hier finden.
Ihr
Neueste Beiträge
Wort in den Tag - Radio Primaton 12.7.2012
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Wasser! Heute schon damit in Berührung gekommen? Was für ein wichtiges Element. Bei uns, hier in Deutschland, ist es jeden Tag ganz selbstverständlich verfügbar. Je nach Statistik verbrauchen wir ungefähr 120 bis 160 Liter am Tag. Pro Person.
Neulich habe ich mit einer Frau aus Kenia gesprochen. Dort brauchen sie gerade mal 13 Liter am Tag. Und manche Experten prophezeien: Die nächsten Kriege werden um's Wasser geführt werden.
Natürlich hilft es niemandem dort, wenn wir hier jetzt auf einmal Wasser sparen. In Afrika wird's deswegen auch nicht nasser. Aber wir können uns daran erinnern, wie gut es uns geht. Und das als Ansporn nehmen, für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzutreten. Das haben auch die Propheten in der Bibel immer wieder gefordert. Ausgerechnet mit einem Vergleich aus der Wasserwelt sagt es Amos: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“ Lassen Sie uns daran arbeiten. An einer gerechteren Welt mit genug sauberem Wasser für alle.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute genug von allem haben, was Sie zum Leben brauchen.
Wort in den Tag Radio Primaton 11.07.2012
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Wasser! Kann es eigentlich draußen auch mal genau richtig davon geben? Mal regnet's zu viel, mal regnet's zu wenig. Ist es zu heiß und zu trocken, dann stöhnen wir unter der Hitze. Und wenn's in der Nacht gewittert oder jetzt im Sommer mal ein paar Tage am Stück regnet, ist es uns auch nicht recht. Und manchmal kann dieses Wasser ganz schön gefährlich werden. Es muss nicht gleich so ein großer Tsunami sein wie damals in Südasien oder letztes Jahr in Japan. Schon ein kleiner Wolkenbruch, eine Überschwemmung, eine Flutwelle kann lebensbedrohlich werden.
Bei uns hier am Main ist es zum Glück selten wirklich gefährlich. Aber manchmal fühlen wir uns auch im normalen Leben so: Das Wasser steht uns bis zum Hals. Oder sogar Oberkante Unterlippe. Wie sieht ihr Tag heute aus? Gehen Sie fröhlich und beschwingt hinein, oder voller Angst und Sorgen?
Im Gebetbuch der Bibel, den Psalmen, werden diese schwierigen Zeiten mit Meereswellen verglichen, die über uns zusammenschlagen. Wasser von oben, kein Grund unter den Füßen. Aber dann heißt es über Gott: „Du stillst das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wogen, das Tosen der Völker.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das heute erleben: Dass da einer ist, der Sie hält. Auch an den Tagen, an denen Ihnen das Wasser Oberkante Unterlippe steht.
Wort in den Tag Radio Primaton 10.7.2012
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Wasser! Heute schon damit in Berührung gekommen? Zähne geputzt, gewaschen, vielleicht geduscht? Ich weiß nicht, wie Menschen in wasserärmeren Gegenden auskommen. Die Dusche am Morgen, die ist für mich wirklich wichtig.
Im Orient war es ein Zeichen von Gastfreundschaft, seinen Gästen Wasser zum Füßewaschen zu geben. Auch Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen. Als ein Zeichen: Ich bin für euch da. Ich sorge für euch.
Wasser: Es wäscht den Dreck ab. Wasser in der Dusche wärmt oder erfrischt, ganz wie wir es gerade brauchen. Gönnen Sie sich doch heute mal eine extra Minute unter der Dusche – dankbar dafür, dass wir genug davon haben. Genießen Sie es.
Ich wünsche Ihnen einen genussvollen Tag.
Wort in den Tag Radio Primaton 9.7.2012
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Wasser! Heute schon was davon getrunken? Wenn nicht, kommt's mit Sicherheit noch, egal ob als Kaffee, Tee, Fruchtsaft oder was auch immer. Ohne Wasser könnten wir gar nicht leben. Es macht uns frisch und lebendig. Gibt uns Kraft für den Tag.
Im Psalm 23 heißt es von Gott: „Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“ Das heißt: Gott sorgt dafür, dass ich habe, was ich zum Leben benötige.
Wie gut, dass es das Wasser gibt. Vielleicht sollten wir es mal wieder etwas aufmerksamer genießen. Gießen Sie sich doch heute mal ein Glas Wasser extra ein. Spüren Sie die Erfrischung. Trinken Sie, dankbar dafür, dass wir hier in Deutschland mehr als genug davon haben.
Ich wünsche Ihnen einen erfrischenden Tag.
Nun schon die vierte Ausgabe der merkwürdigen Suchbegriffe, die auf unsere Citykirche-Website führten. Viel Spaß dabei!
Suchbegriff nicht definiert
Steht so in meinem Log. Ich kann nix dafür. Die Hilfe sagt, Google ist böse und gibt die Suchbegriffe nicht mehr weiter. Dagegen sollten wir dringend aufstehen. Was wären wir ohne unsere Suchbegriffe? Ich bin für die Gründung eines „Rettet die Suchbegriffe e.V.“
adam und eva "das böse erkennen"
Ja, hätten se mal. Dann würden wir alle im Paradies leben statt auf Facebook und so. Jetzt ist es aber zu spät. Da hilft auch Googeln nix mehr.
Ich liebe Kinder. Wirklich. Es gibt für mich kaum etwas Schöneres. Mit einer Ausnahme, das gebe ich zu: Wenn sie massenhaft in Öffentlichen Verkehrsmitteln auftreten. Als Student saß ich regelmäßig im Zug von Köln nach Bonn, zur Uni. Zeitung lesen, mich auf das nächste Seminar vorbereiten, langsam wach werden. Und dann: Zwei Schulklassen im Wagen, total aufgeregt, denn es geht ins Phantasialand! Geschreie und Geschnattere überall. Nix mit in Ruhe Zeitung lesen oder gar lernen. Höchstens auf dem kurzen Stück von Köln-Brühl bis Bonn.
Dieser Brief wird im Mai 2012 verschickt.
Liebe Gemeindeglieder!
Die Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt bittet Sie heute wieder um Ihr Kirchgeld.
Das Kirchgeld ist zwar ein Teil der Kirchensteuer, wird aber extra erhoben und kommt ausschließlich den Gemeinden vor Ort zugute. Hier kommt Ihr Geld wirklich an! Mit Ihrem Beitrag können wir unsere Arbeit ausbauen, Bestehendes unterstützen, Neues angehen, Gemeindeleben und Gemeinschaft aufbauen.
Ein großer Teil Ihrer Beiträge fließt in die Unterstützung unserer Kindertagesstätten und die Förderung der Jugendarbeit im CVJM und in den Gemeinden. Die Citykirche wendet sich mit Ihrer Unterstützung an Menschen, die sonst mit Kirche nicht so viel zu tun haben. Angebote für Senioren gibt es in fast jeder Kirchengemeinde. Ob alt oder jung: Bei uns können Sie Gemeinschaft erleben und selbst ein Teil davon sein.
Für unsere Arbeit benötigen wir natürlich auch geeignete Räume. Bauliche Maßnahmen übersteigen schnell die finanziellen Möglichkeiten einer einzelnen Gemeinde. Ob Sanierung der Auferstehungskirche (mit Aufzug für Gehbehinderte), Sanierung der Gemeinderäume von Gustav-Adolf oder moderne, energiesparende Heizungen in St. Lukas und Bergrheinfeld: Ihr Beitrag ist wichtig. Sie haben im letzten Jahr vieles bewegt und manches erst möglich gemacht. Für diese Unterstützung danke ich Ihnen ganz herzlich!
Helfen Sie uns, auch in Zukunft Gemeinschaft erlebbar zu machen:
Durch Ihr Kirchgeld 2012.
Dateianhang
Ich mag gar nicht auf Twitter gehen heute. Mir scheint fast, dass es für viele Menschen nichts Wichtigeres zu geben scheint, als 366 Tage im Jahr Tanzen gehen zu dürfen. Eine Woge von Gehässigkeit wogt durch Twitter, über diese rückständige Kirche, die es einem nicht erlaube, an diesem Tag zu tanzen. Wo bleibe denn da die Toleranz und überhaupt.
Zunächst einmal ganz klar die Feststellung: „Die Kirche“ kann nicht allzu viel dafür. Der Karfreitag ist ein kirchlicher Feiertag, natürlich. Das Gesetz aber hat der Staat erlassen; genauer gesagt, die einzelnen Bundesländer. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Auslegungen dessen, was am Karfreitag erlaubt ist und was nicht. Wikipedia liefert da eine ganz gute Übersicht. Auch staatliche Feiertage, insbesondere der Volkstrauertag, werden vom Tanzverbot geschützt.
Nun schon die dritte Ausgabe der merkwürdigen Suchbegriffe, die auf unsere Citykirche-Website führten. Viel Spaß dabei!
(zu Teil 1: "Wir müssen Hasi retten" und Teil 2: "Gut dass es die Pfarre gibt")
monty python schöpfung
Die haben zwar viele tolle Sachen gemacht, aber dafür war dann doch jemand anderes zuständig
verrückte idee
v errückte kirche ideen
Ach ja... irgendwie sind Sie da schon richtig bei uns. ;-)
Ansprache beim MehrWegGottesdienst „Danke! Ich darf“ - Schweinfurt, 18.3.2012
Eigentlich dachte ich ja, wir hätten uns diesmal zur Abwechslung ein einfacheres Thema rausgesucht. Aber wie unser Team so ist: Wir haben so viele Aspekte besprochen, so viele Gedanken dazu gehabt, dass wir in diesem Gottesdienst wieder nur einen klitzekleinen Ausschnitt unterbringen konnten. Schon allein dieser Titel. Der besteht aus drei Wörtern. Jedes davon wäre für sich ja schon ein eigenes Thema: Danke. Was heißt das eigentlich, dankbar zu leben? Wo macht sich das bemerkbar. Dann „Ich“. Wer bin ich eigentlich? Was macht mich aus? Was kann ich, was sind meine Träume und Sehnsüchte? Und natürlich „darf“. Darf ich wirklich alles? Ist alles erlaubt? Wo sind die Grenzen? Und wenn ich weiß, was ich kann und was ich will: Muss ich das wirklich alles leben, oder habe ich auch die Freiheit, eine Begabung einfach brach liegen zu lassen, weil mir andere Dinge wichtiger sind?
Wir haben im Team wirklich darüber diskutiert, ob nicht die nächsten drei MehrWegGottesdienste alle „Danke! Ich darf“ heißen sollen, und wir jedes Mal einen der Aspekte intensiv betrachten. Und dann im vierten MehrWegGottesdienst in diesem Jahr den Punkt am Ende.
Haben wir dann aber doch nicht gemacht – und uns die Freiheit genommen, einfach vieles wegzulassen. Uns auf ein paar Dinge zu konzentrieren. Viel „Ich“ war da heute dabei, weil wir glauben: Das ist erst einmal eine zentrale Voraussetzung dafür, das „Dürfen“ überhaupt annehmen zu können. Erst einmal muss ich tatsächlich wissen, wer ich bin. Was ich kann. Was ich will. Denn sonst macht Freiheit nur Angst. „Hier, du darfst alles tun und lassen, was du willst!“ - das kann nämlich auch eine fürchterliche Überforderung sein. So völlig ohne Halt, ohne Leitlinien, in die endlose Weite gestellt zu werden. Wir können heute viel mehr unserer Wünsche verwirklichen als früher. Aber das hat unser Leben auch viel komplizierter gemacht. Ich sage immer als Beispiel: Geh in den Supermarkt und kauf Kekse. Da gab's vor 50 Jahren vermutlich eine Sorte mit und eine ohne Schokolade. Heute ist man eine halbe Stunde damit beschäftigt, das Angebot zu sichten. Und kann nie sicher sein, ob man auch wirklich das beste rausgesucht hat, und das auch noch zum günstigsten Preis.
Bei den Keksen ist es nicht so schlimm, denke ich. Aber es trifft ja auf ganz viele Bereiche zu. Die Berufswahl, die Partnerwahl. Kinder ja oder nein. Eine gefährliche Operation ja oder nein. Freiheit ist anstrengend.
Ich denke, das ist auch der Grund, warum extremistische Gruppierungen so attraktiv sind. Egal, ob religiös, politisch oder sonst irgendwas. Da sagt einem sozusagen jemand, welcher Keks der beste ist. Und alle anderen sind fürchterlich schlecht. Darüber kann man dann sogar Kriege führen. Nehmen wir ein ganz harmloses Beispiel: Handys. Mein iPhone ist das beste, alles andere ist Mist. Nein, mein Samsung Galaxy kann viel mehr und ist überhaupt das supertollste. Also, diese Predigt wird gerade mit einem Samsung Galaxy aufgenommen, aber ein iPhone könnte das glaub ich auch. Aber es macht die Welt, die eh schon so kompliziert ist, einfacher, wenn man sich an solche einfachen, klaren Botschaften halten kann.
Wir Christen haben eigentlich auch eine ganz einfache, klare Botschaft. Sie lautet: Gott liebt dich, und Jesus ist für dich gestorben und auferstanden.
Punkt.
Das wars.
Da steckt alles drin.
Leider ist das eine Botschaft, die für die eigene Lebensgestaltung nicht so wahnsinnig viel weiterhilft. Da steht eben nichts davon, welches Handy das beste ist, ob dieser Partner zu mir passt, welchen Beruf ich ergreifen soll oder welche Kekse ich kaufen soll. Hätte Gott das alles nicht viel einfacher gestalten können? Hätte er vielleicht. Hat er aber nicht. Er hat uns ein paar Regeln mit auf den Weg gegeben, klar. Zehn Gebote und solche Dinge. Aber die sind ja eigentlich schon fast Binsenweisheiten, dass man etwa niemanden umbringen soll, nicht stehlen soll und solche Dinge. Nein: Gott mutet uns Freiheit zu. Gott will, dass wir sie nutzen.
Auch die Erzählung von der Erschaffung der Welt beschreibt, wie Gott nicht einen Zaun um den Baum der Erkenntnis zog, sondern Adam und Eva zwar sagte, was gut für sie ist und was nicht, ihnen aber letztlich die Freiheit gelassen hat. Nur mit den Konsequenzen mussten sie dann halt auch leben – das war die Vertreibung aus dem Paradies.
Gott mutet uns die Freiheit zu. Martin Luther hat dazu den berühmten Satz geprägt: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr aller Dinge und niemandem untertan.“ Toll. Ich bin mein eigener Chef. Ich kann tun und lassen, was ich will. Nur, wenn ich verantwortungsvoll leben will, merke ich schnell, wo die Grenzen sind: Bei meinem Gegenüber. Wenn ich dem weh tue, ihm oder ihr etwas wegnehme, dann beeinträchtigt das auch mein eigenes Leben.
Gemeinsam geht es besser. Und darum hat Martin Luther noch einen zweiten Satz geschrieben, der nur auf den ersten Blick dem ersten widerspricht: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ In dieser Spannung müssen wir leben, verantwortlich leben: Dass wir wirklich frei sind. Aber dass wir darauf achten müssen, dass unsere Freiheit nicht die Freiheit der anderen beschränkt.
Im Galaterbrief heißt es über die Freiheit: (Gal 5,1): Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Da geht's zwar eigentlich um die Frage, ob Christen sich beschneiden lassen müssen. Heute sind die Fragestellungen andere. Aber der Schluss, den Paulus einige Verse später zieht, gilt weiter: in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.
Der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Ich glaube, das ist ein gutes Motto für ein Leben in Freiheit. Ich kann alles tun. Ich darf alles tun. Aber die Liebe ist es, die mich dabei leitet. Ich glaube, so kann ein Leben gelingen.
Amen.