Wagenkirche: Das Ziel ist Weg

9 Jahre 5 Monate ago

Heute ist die Wagenkirche wieder da. Und heute antworten wir mal auf eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird.

Meinst du, ob wir die Kirche nicht besser im Dorf lassen sollen?

Nein, die nicht. Die kommt auch jedes Mal. Und wir sagen, wir ziehen sie in die Stadt. Nein, ich meine die Frage, was wir mit diesem Dings hier eigentlich erreichen wollen.

Also, was unser Ziel ist.

Genau.

An manchen Tagen, wenn wir uns wieder mal einer heftig beschimpft, ist mein Ziel eigentlich nur noch, wieder heil zurückzukommen.

Ja, manchmal ist das schon sehr anstrengend. Aber zum Glück gibt es noch viel mehr andere, oft sogar richtig tief gehende Gespräche.

Und genau die sind unser Ziel: Mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Über Kirche, über den Glauben, aber auch über ganz normale Alltagsdinge.

Dafür machen wir uns mit dieser Wagenkirche auf den Weg in die Fußgängerzone.

Unser Ziel ist also der Weg. Der Weg zu Ihnen.

Jetzt frag ich aber auch mal zurück: Was ist denn eigentlich Ihr Ziel? Also, ich meine, abgesehen von Einkaufen und so was hier in der Stadt. Was wollen Sie erreichen in Ihrem Leben? 

Das könnte ich auch nicht immer so spontan beantworten.

Ja, ist eine ganz schön schwierige Frage. Das Ziel ist manchmal eben nicht der Weg, sondern einfach weg. Verschwunden.

Ganz schön kompliziert mit diesen Zielen.

Ja. Deshalb nehmen wir uns am Sonntag auch Zeit, ausführlicher darüber nachzudenken. Und laden Sie ein, dabeizusein. Beim MehrWegGottesdienst am Sonntag um 17:30 in St. Johannis.

Thema: Das Ziel ist Weg.

Und wenn Sie heute oder an diesem Wochenende mal darüber nachdenken, was Sie mit Ihrem Leben erreichen möchten, dann haben wir eins unserer Ziele für heute erreicht.

Wir wünschen Ihnen dafür gute Gedanken und am Ende ein klares Ziel.

 

admin

Wagenkirche: Sein wie das Herbstlaub

9 Jahre 6 Monate ago

Heiko wirft mit herbstlichen Blättern

He, Heiko, was soll denn das? Du machst mich ja ganz voll.

Dann kannst du dich wenigstens mal entblättern hier.

Na ja, die Blätter sind ja ganz schön, aber ich brauch sie jetzt nicht unbedingt auf mir drauf.

Ganz schön? Ich finde das eine wirklich wunderbare Sache, diesen Herbst. Wie bunt die Blätter überall sind. Und ich liebe es, mit den Füßen durch solche Blätterhaufen zu schlurfen. 

Ja, das stimmt natürlich. Der Herbst ist manchmal auch richtig schön. Aber oft ist er doch ganz schön trüb und das Wetter drückt auf die Stimmung.

Ja. Und gerade die fallenden Blätter erinnern uns daran, dass wir selber irgendwann auch so sein werden wie so ein Blatt. Jeder von uns wird irgendwann sterben, vergehen, nicht mehr auf dieser Welt sein.
Jetzt kommt ja wieder der November, wo wir daran denken.

Viele gehen jetzt in die Friedhöfe und zünden Kerzen an. Und an vielen Orten gibt es Gottesdienste, in denen an die Verstorbenen des letzten Jahres gedacht wird.

Aber eigentlich ist das für uns ja gar keine traurige Sache. 

Eben! Bei den Blättern wissen wir: Nächstes Jahr wachsen wieder neue. Und bei uns Menschen?

Da geht es doch nicht darum, dass neue Menschen wachsen.

Nein, natürlich nicht. Sondern darum, dass wir hoffen und glauben, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern das Leben erst richtig beginnt. Bei Gott. Das glauben wir, dass wir nicht einfach vergehen und zu Staub werden wie so ein Blatt, sondern dass es weitergeht mit uns.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie diese dunkle und oft nachdenkliche Jahreszeit mit dieser Hoffnung füllen können: Unser Leben geht weiter!

Und Spaß haben können wir auch daran. (Wirft noch ein paar Blätter)

admin

Wagenkirche: Rein in den Stau!

9 Jahre 6 Monate ago

U: Sag mal Heiko, hast du das AUCH gelesen?

H: Wieso - was denn – ich lese viel ….

U: Na, da gibt es so einen verrückten Kabarettisten mit Namen Bruno Jonas, der ist absichtlich in einen Stau gefahren.

H: Wie – absichtlich in einen Stau gefahren. Ist der blöd?

U: Ja, offensichtlich schon. Aber der ist so gestresst, dass er sich vorgenommen hat, ganz gezielt in eine Wagenkolonne zu fahren, damit er endlich mal zum Nachdenken kommt. 

H. Echt ein verrückter Kerl, dieser Bruno Jonas.

U: Stimmt, aber irgendwie auch wieder genial. Der hat sich nämlich was dabei gedacht.

H: Wieso, was denn? 

U: Ja, er sucht ganz gezielt einen Stau auf, damit er mal so richtig nachdenken kann. Wo er mal nix machen muss. 

H: Na ja, ein bisschen konzentrieren muss er sich schon, damit er nicht doch auf einen drauf fährt. 

U: Stimmt. Aber irgendwie scheint er solche Momente zu brauchen, wo er mal runter fahren kann. 

H: Ja, wenn du´s sooo siehst. Da kann ich echt mit. Diese Momente hätte ich auch gerne. 

U: Hm, ich auch. Ab und zu mal wirklich runterfahren können. Nix denken, nix tun müssen. Keiner schreit nach mir ….

H: Puh, aber in einen Stau möchte ich lieber doch nicht freiwillig fahren. Bin froh, wenn ich rechtzeitig wo ankomme. 

U: Du hast ja recht. Aber vielleicht gibt ja das Wochenende Gelegenheit, einmal auszuspannen. Man muss ja nicht gleich in einen Stau fahren, um sich zu erholen. 

H: Nein. Man kann das auch ganz anders machen: nicht gleich wieder alles durchplanen für Samstag und Sonntag. Die Zeit einmal stressfrei genießen, einfach mal so, absichtslos, die Sonne genießen, die Luft, die bunten Blätter an den Bäumen oder die Gemütlichkeit zuhause in der Wärme der Wohnung. 

U: Genau das wünschen wir Ihnen fürs Wochenende! Genießen Sie die Sonne, die Luft, das Zusammensein mit Menschen. Einfach mal so.

admin

Wagenkirche: Die Nacht ist vorgedrungen

9 Jahre 6 Monate ago

(blättert im Programmheft NOK) Ulli, schau mal, das hört sich auch interessant an. Hier, Poetry Slam in der Johanniskirche. Oder das Händelkonzert in Heilig Geist.

Heiko? Du weißt aber schon, dass unsere Nacht der Offenen Kirchen schon letzten Freitag war, oder?

Ja klar, ich war ja auch da. Und es war richtig toll. 2500 Besucher, das ist schon eine ganz schön große Zahl von Menschen, die wir da erreicht haben. Aber gute Freunde haben mir erzählt, dass sie am Samstagmorgen am Frühstückstisch in den Programmheften geblättert haben und sich Punkte ausgesucht haben und dann erst festgestellt haben, dass das Ganze schon rum ist.

Das ist aber schade. Na ja, wer zu spät kommt …

… den bestraft das Leben, ja ja.

Aber es gibt ja noch mehr Nächte.

Also, die nächste Nacht der Offenen Kirchen ist aber erst in zwei Jahren geplant.

Das meine ich gar nicht. Sondern: Jetzt kommt wieder die dunkle Jahreszeit. Wir merken's ja schon deutlich, dass es früher dunkel wird.

Ja, das stimmt. Und auch, wenn das manchmal eine ziemlich trübe Stimmung ist: Eigentlich mag ich die Dunkelheit. Kerzen anzünden, zur Ruhe kommen, einfach auch mal Zeit haben für sich selbst.

Und wir haben ja auch noch mehr Angebote in der Nacht.

Stimmt, in Heilig Geist heißt das „Bei Nacht betrachtet“ und in St. Johannis „Klänge in der Nacht“. Und auch viele Abendgottesdienste sind viel stimmungsvoller, wenn es draußen schon dunkel ist.

Im Dunkeln, in der Nacht, sind die Sinne einfach geschärfter. Und um einen herum mehr Ruhe.

Und in der längsten Nacht des Jahres feiern wir dann das Licht der Welt. Weihnachten.

Wie wäre es, wenn Sie in diesem Jahr die Dunkelheit ganz bewusst willkommen heißen?

Zur Ruhe kommen. Eine Kerze anzünden. Vielleicht ein Gebet sprechen oder einfach mal den eigenen Gedanken nachhängen.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie in der Nacht wundervolle Begegnungen haben werden.

Mit sich selbst. Mit anderen Menschen. Und auch mit Gott.

admin

Wagenkirche: Champing!

9 Jahre 7 Monate ago

U: Mensch, Heiko, weißt du was das Wort „champing“ bedeutet?

H: „champing“ – ne, nie gehört. Meinst du vielleicht camping? Das kenne ich. Denn gecampt habe ich im letzten Urlaub erst. 

U: Mit camping liegst du schon ganz nahe. Da gibt es nämlich in England Kirchen, die für Camper offen sind. Da kannst du dir einfach den Schlüssel holen und dein Bett im Gang oder sogar im Altarraum aufstellen und in der Kirche schlafen. 

H: Das ist ja cool. Aber warum dann „champing“ und nicht „camping“?

U: Weil das Wort für Kirche im Englischen „church“ heißt, und dann wird aus „camping“ halt „champing“. Also offene Kirchen für Übernachtungsgäste. 

H: Offene Kirchen – das ist heute auch das Stichwort für uns!

U: Genau. Denn am 2. Oktober sind hier in Schweinfurt auch insgesamt 9 Kirchen offen.

H: Und das nicht nur am Tag, sondern abends zwischen 20 und 23 Uhr. 

U: Da erwartet Sie ein großes Programm aus Musik, Lichtshows bei der Jugendkirche, Theater, Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen oder einfach die Möglichkeit, miteinander bei einer Tasse Tee und Gebäck ins Gespräch zu kommen. 

H: nur bei der CVJM kann dieses Mal leider kein Programm stattfinden. Da ist leider der Referent erkrankt.

U: O schade. Dafür gibt es einen gemeinsamen Abschluss im Rathausinnenhof. Denn immerhin sind es jetzt 25 Jahre seit der Wiedervereinigung. 

H: Ja genau, dort wollen wir dann die „Nacht der offenen Kirchen“ in diesem Jahr mit Kerzenlicht, Liedern und Gebeten beenden. 

U: Das klingt gut. Also auf zur Kirchennacht 2015. Genau in einer Woche ist es schon so weit: am 2. Oktober hier in Schweinfurt. 

admin

Wagenkirche: Zeugnisse!

9 Jahre 9 Monate ago

Puh, Ulli, endlich sind Ferien! Und das Wetter scheint auch langsam wieder besser zu werden. Einfach mal ausspannen. Und wir machen auch ein paar Wochen frei.

Ja, endlich ausspannen, erholen, vielleicht auch mal wegfahren!

Aber heute ist erst mal noch der spannende Tag für alle Schülerinnen und Schüler.

Ja, richtig, heute gibt’s ja Zeugnisse!

Oh je. Na, unsere Tochter wird auf jeden Fall nicht sitzenbleiben, das ist doch schon mal was.

Aber viele andere schon. Oder sie kriegen zu Hause Stress, weil die Noten nicht so sind, wie die Eltern das erhofft hatten.

Dabei haben wir laut Bibel doch alle nur Einser.

Wie meinst du das denn?

Na, ganz am Anfang der Bibel, in der Schöpfungserzählung, da heißt es doch: Und siehe, es war sehr gut. Sehr gut ist eine Eins.

Das stimmt! Nur leider verhalten sich die Menschen oft nicht so.

Ja, leider. Wir achten viel zu wenig aufeinander. Egal, ob in der Familie, im Beruf, oder auch im größeren Rahmen. Überall gibt es Streit, Neid, sogar Krieg zwischen Völkern.

Vielleicht müssten wir wieder mehr daran denken, dass dieser Satz wirklich allen Menschen gilt: Du bist sehr gut!

Wirklich allen. Auch denen, die wir gar nicht mögen. Aber: Dieser Satz gilt auch Ihnen, die Sie jetzt gerade zuhören.

 Sehr gut!Und deshalb ist heute auch bei uns Zeugnistag. Und Sie kriegen alle eine Eins!

Wir wünschen Ihnen, dass Sie das erleben und spüren können: Sie sind von Gott gewollt und geliebt, so wie Sie sind. Sie bekommen von Gott eine Eins.

Und wir wünschen Ihnen frohe und erholsame Ferien. Wenn Sie Kinder haben, die heute vielleicht schlechte Zeugnisse mit nach Hause bringen, denken Sie dran: Auch die haben von Gott eine Eins.

Und siehe, es war sehr gut.

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admin

Wagenkirche: freier Tag!

9 Jahre 9 Monate ago

Sag mal Heiko, ist heute tatsächlich schon wieder Freitag? 

Klar, wir standen letzten Freitag genau hier am Marktplatz – und ich kann mich noch erinnern, wie wir die Centstücke aus Schokolade an die Kinder verteilt haben. 

Gibt´s doch nicht. Schon wieder eine Woche rum. Wie die Zeit vergeht. 

Ja, echt Wahnsinn. Schon wieder Wochenende. 

Wochenende – schön! Samstag frei, Sonntag frei. Echt klasse. 

Sonntags frei? Das wär schön! Ich als Pfarrer muss auch am Sonntag ran. 

Stimmt – und viele andere Berufssparten auch wie Krankenschwestern oder andere Pflegekräfte, Ärzte, Kellner oder Feuerwehr. Oder eben auch Pfarrer! 

Ja, das ist echt bedauerlich! Aber dafür haben die, die sonntags arbeiten, auch mal Werktags frei. So wie ich auch. 

Trotzdem ist der Sonntag für uns Christen nach wie vor der Tag des Herrn. Und das ist gut so. „Am siebten Tag sollst du ruhn!“ Das steht schon in der Bibel. Und auch das Grundgesetz stellt den Sonntag unter einen besonderen Schutz. Denn wer sechs Tage gearbeitet hat, soll alle Fünfe gerade sein lassen. Atempause. Denkpause. Zeit für die Familie und Freunde, Zeit für mich selbst. 

Das hast du schön gesagt. Der Sonntag oder eben dann der freie Tag für die, die sonntags arbeiten müssen, soll einem heilig bleiben. 

Und wie sieht´s eigentlich am kommenden Sonntag aus? Musst du da auch wieder ran? 

Natürlich – aber diesmal nicht auf der Kanzel. Da darf ich mal Musik machen. Und das sogar bei euch in der Heilig-Geist-Kirche.  

Stimmt. Und ich bin mit dabei. Wir wollen Sie auf die bevorstehenden Urlaubszeit einstimmen. Und nach dem Gottesdienst ist noch was Besonderes geplant.

Wieso, was denn?         

Danach werden alle Fahrzeuge gesegnet, die Sie rund um die Kirche abgestellt haben. Egal, ob Auto, Fahrrad, Dreirad oder sonstige Vehikel. Und dazu gibt es auch noch ein kleines Geschenk.

Super! Und die Musik macht unsere Band Mehrblick aus Gochsheim.

Da ist ja richtig was los. Ich freu mich schon und bin gespannt, ob´s da ein Verkehrschaos gibt. 

Ja, ich auch. Die Polizisten, die dann Sonntags Dienst haben, werden das schon in den Griff bekommen.

Das denke ich auch. Dann wünschen wir Ihnen allen einen hoffentlich arbeitsfreien, erholsamen Sonntag – und vielleicht finden Sie tatsächlich Zeit und Lust, um 11 h in die Heilig-Geist-Kirche zu kommen und ihr Fahrzeug für die bevorstehende Urlaubsfahrt segnen zu lassen oder für den Weg in die Arbeit in der kommenden Woche.

admin

Wagenkirche: Schätze auf Erden – Schätze im Himmel

9 Jahre 9 Monate ago

 

Ulli wirft immerzu ein Geldsäckel hoch.

Heiko: Was machst du denn da?

U: Das siehst du doch. Ich werfe mein Geldsäckchen hoch?

H: Hast du vielleicht zuviel davon? Dann kannst du mir ja mal was abgeben.

U: Nee, wo denkst du hin. Weißt du, was da drinnen ist? Da ist gar kein richtiges Geld drinnen. Das sind Taler bzw. bestimmte Wertmarken, die man dann einlösen kann. 

H: Ach ja, damit binden die Geschäfte ihre Kunden, damit sie dort im Geschäft extra viel einkaufen. 

U: Genau, du hast es erfasst! Kaufen, Absetzen, Börsen und Märkte, alles dreht sich nur noch ums Geld.             Geld regiert die Welt.

H: Eben. Jetzt gibt es ja nur noch ein Thema: Griechenland. Das ist wirklich eine verfahrene Situation. So wie's aussieht, geht der Rettungsplan ja jetzt in eine neue Runde. Aber mein Gefühl ist, es geht doch hauptsächlich um die Banken und deren Rettung. Was da an persönlichen Schicksalen dahintersteht von Leuten, die völlig verzweifelt sind – das geht total unter.

U: Ja, das ist echt ein Drama. Und wir stehen hilflos daneben. Genauso wie das arme Volk, die Leute, die versuchen, mit ihrem wenigen Geld gerade so durchzukommen.

H: Ja, die, die eh schon wenig haben, die müssen's ausbaden, wie immer. Die Millionäre in Griechenland haben ihr Geld schon längst in die Schweiz geschafft. Es ist eine Katastrophe, was in diesem Land passiert.

U: Also doch wieder: Geld regiert die Welt! (wirft das Geldsäckchen wieder hoch). 

H: Zum Glück gibt es noch was anderes im Leben.

U: Wie – was denn noch?

H: Na, wir haben doch eine gute Botschaft von Jesus. 
Der sagt einmal: 
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. 
Sammelt euch lieber Schätze im Himmel (…) 
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. 
(Mt 6, 19-21). 

U: Ja, meine liebsten Schätze, das sind meine Frau und meine Kinder und meine besten Freunde. 

H: Ja, lauter Schätze. Und um Ihnen das Wochenende etwas zu versüßen, haben wir auch was Süßes für Sie dabei.

U: Aber das ist ja schon wieder Geld. 

H: Ja, aber welches zum Genießen. Damit es nicht lange liegt und nicht verrostet oder von Motten zerfressen wird. 
U und H verteilen essbare Goldtaler aus Schokolade. 

admin

Wagenkirche: Kirchen-Tube

9 Jahre 9 Monate ago

Herzlich willkommen zur Wagenkirche an diesem für das Internet historischen Tag!

Wieso? Was ist denn passiert? Kriegen wir endlich DSL auf dem Land?

Nein. Heute wird unsere Kanzlerin Merkel interviewt. Und zwar von einem Youtuber namens LeFloid.

LeFloid? Noch nie gehört.

Eben. Ich auch nicht, muss ich gestehen. Aber bei Jugendlichen ist der echt bekannt. Über zweieinhalb Millionen Abonnenten auf Youtube ist nicht ganz ohne.

Zweieinhalb Millionen? Uns hören hier vielleicht grade mal zweieinhalb Menschen zu.

Ja. Irgenwas muss der wohl richtig machen. Der macht echt gute, kurze Nachrichtenfilme, wenn man das Nachrichten nennen will. Kommentiert, lacht, überzeichnet, hat Spaß dabei.

Und heute darf er sogar Merkel interviewen.

Ja. Am Montag kann man das dann auf Youtube ansehen. Da bin ich echt gespannt. Er hat jetzt schon seit Tagen Fragen im Internet gesammelt.

Vielleicht sollten wir so was auch mal machen.

Was? Merkel interviewen? Also, ich glaub ja nicht, dass die zu unserer Wagenkirche kommt.

Nein, einfach neue Wege zu den Menschen suchen. Zum Beispiel über Youtube.

Ach, ich glaube, da gibt es schon richtig gute Sachen. Die Katholische Citykirche Wuppertal hat Video-Podcast, der nennt sich „Kath 2:30“, weil die Folgen zweieinhalb Minuten lang sind. Und auch unser Wagenkirche-Podcast wird von einigen angehört oder im Internet gelesen. Herzliche Grüße an dieser Stelle an alle, die nachher die Aufnahme hören oder unser Konzept lesen!

Und unsere Wagenkirche selber ist ja auch ein neuer Weg, Menschen zu erreichen.

Ja, ich denke, darauf kommt's an. Wir suchen neue Wege, immer wieder. Natürlich träumen wir davon, dass uns jede Woche zweieinhalb Millionen zuhören. Aber wenn wir einmal im Jahr einem einzigen Menschen nahebringen können, dass Gott ihn liebt – ich glaube, dann hat sich dieser ganze Aufwand schon gelohnt.

Ja, da hast du recht. Dafür schleppe ich gern diese schwere Wagenkirche durch die Gegend.

Ihnen allen wünschen wir jedenfalls, dass Sie an diesem Wochenende etwas von dieser Botschaft spüren, von der wir erzählen: Dass Gott Sie liebt.

Das erzählen wir auf allen Kanälen, die uns zur Verfügung stehen.

Wir wünschen Ihnen ein schönes, sonniges, liebevolles Wochenende. Und wenn das Wetter mal schlechter ist, können Sie ja mal auf www.wagenkirche.de reinschauen.

admin

Wagenkirche: Bitte warten!

9 Jahre 10 Monate ago

Sag mal, Heiko, kennst du das auch: du hast grad so richtig Hunger und beißt dann einfach in die heiße Pizza?

Ja, und dann?

Ja, also, wenn die Salami noch so richtig heißt ist, dann verbrenn ich mir die Zunge.

Mindestens, wenn nicht sogar den ganzen Mundraum.

Das ist dann die Strafe dafür, dass man mal wieder keine Geduld hat und nicht warten kann. 

Ja, das ist ein gutes Stichwort. Ich warte auch schon wochenlang auf den Sommer. Dabei sollten wir doch laut Kalender schon fast mittendrin sein. 

Stimmt. Spätestens seit dem Gedenktag von St. Johannes vorgestern und der damit verbundenen Sommersonnenwende sollte es jetzt endlich mal richtig warm werden. Ich habe die vielen Wolken und die Regenschauer jetzt langsam satt. Ich will nicht mehr warten. 

Ich auch nicht.  
Aber mir ist trotzdem auch so schon warm. Spätestens seit ich dieses schwere Ding, unsere Wagenkirche mit dir durch die Stadt ziehe. 

Da hast du auch wieder recht. Aber nochmal zum Thema „warten“. Das Warten gehört doch irgendwie zum Leben dazu. Die Schüler warten auf die Ferien, wir warten auf den Urlaub und manche verbringen ihr halbes Leben mit Wartezeiten so wie auf den Bus oder dass sie endlich beim Arzt drankommen. 

Stimmt, wenn ich mir das so überlege, geh´n da in so einem Menschenleben wahrscheinlich Stunden oder sogar Tage und Monate drauf, wenn man die ganzen Wartezeiten mal so zusammenzählt.  

Also, bei mir sind es gefühlte Monate. Was ich schon an Zeit in Wartezimmern bei Ärzten verbracht habe!

Da fällt mir doch glatt der Bibelspruch ein: Ich warte auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen wartet meine Seele auf den Herrn. 

Ja, du bist ja als evangelischer Pfarrer besonders bibelfest. Aber mal Spaß beiseite. Dass ich irgendwie spüre, dass Gott bei mir ist und dass er manchmal sogar in mein Leben eingreift, dass wünsche ich mir oft ganz fest – und manchmal möchte ich auch darauf gar nicht warten müssen. 

Ich auch nicht. Aber manchmal brauchen wir auch dafür Geduld. 

Diese Geduld wünschen wir Ihnen. Aber nicht nur das: 
Wir wünschen Ihnen, dass es Momente gibt, jetzt am Wochenende und darüber hinaus – dass Sie Gott spüren in Ihrem Leben und dass er Ihnen nahe ist. 

admin

Wagenkirche: Immer im Kreis?

9 Jahre 10 Monate ago

Boah Ulli, diese Woche ging's echt rund bei mir. Arbeit über Arbeit. Ich bin echt urlaubsreif, kannste mir glauben.

Aber … du bist doch erst vor einer Woche aus dem Urlaub gekommen?

Ja, schon. Hast ja recht. Aber geht dir das nicht auch oft so? Immer wieder der gleiche Trott und kaum Zeit, mal Luft zu holen.

Ja, natürlich. Das kenn ich auch. Leben und Arbeiten kann manchmal ganz schön mühsam sein.

Wie auf dem Volksfest im Karussell. Da geht’s auch immer im Kreis. Und wenn's mal zu schnell geht, dann hat man das Gefühl, es haut einen gleich aus der Kurve.

Na ja, manche Menschen haut's ganz in echt aus der Kurve. Burn-Out, Herzinfarkt. Das ist doch kein Leben, immer in dieser Mühle, immer im Karussell.

Jesus hat nicht gesagt: Ich bin das Karussell. Sondern: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Und so ein Weg: der geht normalerweise geradeaus, nicht im Kreis. Auf jeden Fall auf ein Ziel zu.

Was ist Ihr Ziel für Ihr Leben? Wissen Sie, wofür es sich lohnt, zu leben?

Ich glaube, das Wichtigste ist zu wissen: Ich bin angenommen, so wie ich bin. Mit meinen Fehlern und Macken. Auch, wenn ich mal aus dem Karussell aussteige oder es mich raushaut. 

Das hat Gott uns in der Taufe schon versprochen: Du bist gut so, wie du bist. 

Wir wünschen Ihnen heute, dass Sie an diesem Wochenende aus Ihrem ganz persönlichen Karussell aussteigen können und mal zur Ruhe finden.

Und: Dass Sie Ihr Ziel finden für Ihr Leben.

Vielleicht sehen wir uns auch am Sonntag um 10:30 beim Schaustellergottesdienst. Da geht’s auch um dieses Thema: Immer im Kreis.

 

admin

Wagenkirche: Wagenkirchenbollerwagenökumene

9 Jahre 11 Monate ago

heute leider ohne Aufnahme.

Du Heiko, hast du schon vom Motto des Stadtkatholikentags   gehört?

Na ja, Vatertag feiern, vermutlich! Zwei Männer ziehen ihren Bollerwagen hinter sich her. Zu blöd, dass wir kein Bier hinten drin haben.

Nein, das Thema heißt nicht Bier trinken, sondern Glauben feiern. 

Feiern, eben! Ob mit Bier oder ohne, na da bin ich natürlich dabei.

Ja, das siehst du doch. Hier ist richtig was geboten. Guck dir doch all die Stände mit den Angeboten an. Da haben wir (Katholiken) richtig was auf die Beine gestellt. (evtl. Stände in Sichtweite als Beispiel bringen)

Ja, echt super! Aber was machen WIR mit unserer Wagenkirche  eigentlich hier? 

Tja, stimmt. Wir sind doch sonst mitten in der Stadt bei den Leuten.

Aber heute sind wir ja auch mittendrin, so wie es sich gehört. Ich  bin sogar zu EUCH KATHOLIKEN gekommen. 

Ja, so wie ICH bei EUCH sogar von der Kanzel der St. Johannis-  Kirche sprechen durfte, als ich bei der Vesperkirche ein Wort zum  Tag ...

So ist´s richtig. Gelebte Ökumene. Das macht Spaß! So muss sich  Kirche präsentieren. Zusammenhalten. Zusammenarbeiten. 

Und gemeinsam an einem Strang ziehen. 

 Ja, wir können so viel zusammen machen. Gottesdienste, die Nacht  der offenen Kirchen, die schon im Oktober ist und eben auch unsere  Wagenkirche, die wir für gewöhnlich freitags um die Mittagszeit durch  die Fußgängerzone ziehen und dabei mit den Leuten ins Gespräch  kommen. 

Genau so wie heute auch. Und auch mal gemeinsam feiern, so wie  heute beim Stadtkatholikentag. 

Genau, aber jetzt hilf mir mal beim Ziehen. Schließlich geht auch  Wagenkirche nur zusammen. 

admin

Wagenkirche: Für die Flüchtlinge

10 Jahre ago

Wagenkirche am 24. April 2015

Mensch, Heiko, geht´s dir auch so wie mir? Jetzt stehen wir – genauso wie vor vier Wochen hier – und wieder ist so ein schlimmes Massenunglück passiert. 

Ja, das ist schon ein Wahnsinn. Vor vier Wochen das Flugzeugunglück mit den vielen Opfern, gerade auch aus Deutschland, und jetzt schon wieder ein großes Unglück. 

Die Presse schreibt, dass in den letzten Wochen mehr als 1000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken sind, auf der Überfahrt nach Europa. So eine große Zahl an Opfern, deren Schiff gekentert ist, gab noch nie. 

Das stimmt. Und jetzt überlegt die Politik fieberhaft, wie sie diesem Wahnsinn Einhalt gebieten kann. 

Da ist man doch als Außenstehender machtlos, oder? Denn was sollen wir denn vor Ort hier machen?

Wir können aufmerksam machen auf diese Katastrophe, immer wieder. Und wir können für die Opfer beten – so wie wir es schon für die Opfer der Flugzeugkatastrophe getan haben. Wir können Anteil nehmen. Auch wenn die Bilder noch so weit weg scheinen: ich finde es total wichtig, nicht wegzusehen und die Not anderer wegzuschieben. 

Da hast du Recht. Aus unserer christlichen Sicht heißt das auch Barmherzigkeit. Wir können und dürfen einfach nicht wegsehen! 

Und mir kommt noch ein Gedanke dazu: wir jammern oft über Dinge, die bei uns schief laufen. Doch es sind ja eher Kleinigkeiten, gemessen an der Not anderer, die aus Verzweiflung aus ihrer Heimat fliehen, weil sie rein gar nichts mehr haben als das, was sie am Leib tragen.

Ja, wie wäre es, wenn wir einfach dankbar wären für die Dinge des tägliches Lebens: Nahrung, Kleidung, Arbeit, Familie, Freunde.

Und jetzt lasst uns noch eine Minute stille halten. Wir wollen an die vielen Opfer denken und sie Gott anempfehlen. Und wir wollen für mehr Anteilnahme bitten, für mehr Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. 

admin

Wagenkirche: Repair Café

10 Jahre ago

Wagenkirche am 17.4.2015

Test. Test. Dieses blöde Mikrofon. Jetzt ist das Ding schon wieder kaputt.

Wir hatten die Anlage doch erst eingeschickt zum Reparieren!

Ich glaub, wir brauchen doch mal eine neue. Schmeiß das Ding auf den Müll! Das nervt mich nur noch.

Also, besonders nachhaltig und umweltfreundlich ist das aber nicht, wenn wir unsere Verstärkeranlage gleich bei den ersten Problemen wegschmeißen. Und eine neue kostet ja auch einen Haufen Geld.

Logo Repair CaféJa, natürlich, da hast du Recht. Da reden wir immer von verantwortungsvollem Umgang mit den Ressourcen unserer Welt – und kaum ist mal was kaputt, zack, weg damit.

Ich hätte eine bessere Idee. Lass uns die Anlage doch morgen mal zum Repair Café bringen.

Ach, stimmt, das ist ja morgen! Hatte ich ganz vergessen. In St. Anton, glaube ich.

Ja, von 10 bis 14 Uhr kann man da mit allem hinkommen, was irgendwie kaputt ist. Und wenn man Glück hat, ist jemand da, der sich genau mit diesen Dingen auskennt und einem hilft, es selber zu reparieren.

Also egal, ob am Stuhl ein Bein fehlt oder der Pulli Mottenlöcher hat, wie's hier steht: Wenn etwas kaputtgeht, müssen wir's nicht gleich wegschmeißen.

Eben! Und auch das ist Umweltschutz. Dass wir nicht so schnell aufgeben, erst einmal versuchen, Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Das ist ja fast wie mit Gott und uns Menschen?

Also, den Gedankensprung versteh ich jetzt wirklich nicht.

Na ja, auch in unserem Leben geht oft mal was kaputt. Wir machen Fehler, manchmal sogar ziemlich große. Wir laden Schuld auf uns. Aber Gott gibt uns nicht auf, schmeißt uns nicht weg. Sondern will heilen, was in unserem Leben kaputtgegangen ist.

Das finde ich einen schönen Gedanken. Aber ich glaube, das geht nicht im Repair Café.

Nein, aber vielleicht am Sonntag im Gottesdienst. Oder zu Hause, im Gebet.

Wir wünschen Ihnen jedenfalls, dass Sie an diesem Wochenende Heilung erleben. Vielleicht für Ihre kaputten Gegenstände. Vielleicht aber auch für etwas, was in Ihrem Leben kaputtgegangen ist.

Das Repair Café jedenfalls ist morgen von 10 bis 14 Uhr in St. Anton. Und Gottesdienst in so ziemlich jeder Kirche am Sonntagmorgen.

admin

Wagenkirche: Ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott

10 Jahre ago

Wagenkirche 10. April 2015

U: Mensch, Heiko, endlich mal so richtig Sonne hier in der Stadt. Das hatten wir lange nicht mehr. 

H: Stimmt, endlich ist der Frühling eingekehrt. Darauf haben wir alle schon die ganze Zeit gewartet.

U: Und die Natur erst: jetzt fangen die Büsche, Bäume und Blumen zu Blühen an. Man sieht´s auch auf dem Markt. Da herrscht richtig buntes Treiben.

H: Ich finde es toll, wie unser Schöpfer die Welt gestaltet hat! Aber was hast du denn heute dabei? Das sieht ja aus wie zwei bunte, aber zu groß geradene Eheringe.

U: (zeigt die Armbändchen vom Familienbund): Das sind doch keine Eheringe. Das sind Armbändchen, die man am Handgelenk trägt. Die orangenen sind für die größeren Arme, also für die Erwachsenen und die grünen für Kinderärmchen. 

H: Ach so, und da steht ja auch noch was drauf. Lies doch mal vor!

U: „Aus dom Mund dor Kondor schaffst du dor Lob.“ Die O´s – das sind ja lauter Smilys. Ach jetzt kapier ich´s: „Aus dem Mund der Kinder schaffst du dir Lob.“ Das scheint ein Satz aus der Bibel zu sein. 

H: Ja, das ist ein Psalm, der ist überschrieben mit: „Die Herrlichkeit des Schöpfers – die Würde des Menschen“

U: Ja, da sind wir wieder am Anfang: Wir sehen, wie wunderbar Gott doch diese Welt geschaffen hat. Das wird mir besonders deutlich, wenn alles grünt und blüht und noch dazu die Sonne scheint. 

H: Und wie sieht das mit der Würde des Menschen aus?

U: Tja, das ist der Auftrag Gottes an uns: dass wir sehen, dass wir mit dieser Schöpfung gut umgehen. Und dass ALLE Menschen zu ihrem Recht kommen und möglichst das Gleiche von den Gaben der Schöpfung erhalten, an Nahrungsmitteln, aber auch an Zuwendung und Geborgenheit.  

H: Und das auch die Kinder ihren Platz bekommen. Denn auf dem Kinderarmband steht so schön: „ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott!“

U: „Ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott“. Heiko, das ist doch ein schöner Wunsch fürs Wochenende! Atmen Sie die frische Frühlingsluft ein! Lachen Sie, so oft es geht! Und gehen Sie mit Gott! 

 

admin

Wagenkirche: Abgestürzt: Die Mitmenschlichkeit

10 Jahre 1 Monat ago

Wagenkirche am 27.3.2015

So, endlich ist die Wagenkirche wieder unterwegs. Hat mir schon gefehlt, jetzt in der Winterpause.

Ja, das stimmt! Allerdings wäre ich doch gerne mit einem fröhlicheren Thema wieder eingestiegen als das, was heute alle beschäftigt.

Ja, das stimmt. Dieser Flugzeugabsturz und alles, was da drumherum nun bekannt wird, das ist einfach nur grauenvoll. Unvorstellbar.

Ich finde es aber auch fürchterlich, wie sich nun die Presse auf das Thema stürzt. Jeder kennt jetzt schon den Namen des Copiloten, sein Elternhaus wird von Kameraleuten belagert. Und auch zum Beispiel in Haltern, wo die Schülergruppe herkam, kann kaum jemand in der Öffentlichkeit trauern, ohne dass das gleich fotografiert und gefilmt wird.

Ich kann irgendwie schon verstehen, dass wir alle, auch ich ja, nach mehr Informationen gieren. Aber es gibt sie nun mal nicht, diese Informationen. Und dann machen die Journalisten eben aus jeder Kleinigkeit eine Nachricht.

Ich glaube, hier ist nicht nur ein Flugzeug abgestürzt. Sondern vor allem die Mitmenschlichkeit. Das Mitgefühl. Und das Gefühl dafür, wann es Zeit ist, zu schweigen.

Und das einzige zu tun, was wir hier wirklich für diese Menschen tun können: Für sie beten. Und zwar für alle, auch für den Copiloten und seine Familie.

Dazu laden wir Sie heute ein. Schweigen Sie mit uns. Beten Sie mit uns. Wenn Sie möchten, finden Sie hier ein vorbereitetes Gebet, das wir zum Abschluss sprechen werden.

STILLE

Gott, du schenkst Leben und du nimmst es wieder zurück in deine Hand.
Fassungslos stehen wir da angesichts der Nachrichten.
Wir können es nicht verstehen.
Wir suchen nach Sinn und finden nichts.
Gott, halte du die Toten und alle, die um sie trauern, in deiner Hand.
Gib den Helfern die Kraft, die sie benötigen.
Hilf, zu vergeben, wo Vergebung unmöglich erscheint.
Hilf uns, zu hoffen und zu vertrauen, dass deine Liebe stärker ist als der Tod.
Amen.

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admin

Wagenkirche: Before I die

10 Jahre 5 Monate ago

Mensch, Heiko, es ist gut, dass jetzt bald der November rum ist.

Wieso, dann ist bald Weihnachten, oder?

Ja, das auch, aber ich finde, wir hatten echt triste Tage, das Wetter hat sich so richtig angepasst an den Totenmonat.

Ja, stimmt. Der November ist ja der Monat der vielen Gedenktage an unsere Toten.

Und jetzt hängen da auch noch in der Spitalstraße am Bauzaun zwei schwarze Tafeln.

Ach die mit dem englischen Spruch oben drauf: „Before I die“.

Ja, genau die. Es sind die, die wir vor knapp einer Woche in der Nacht dorthin montiert haben.

Stimmt. Und dann fängt da jeder Satz an mit: Bevor ich sterbe, möchte ich …

Ja, was würdest denn DU noch vorher am liebsten tun?

Ich würde gerne noch mal mit allen meinen Freunden und meinen Lieben richtig gut essen gehen oder, wenn ich noch länger Zeit hätte, eine große Reise machen wollen.

Du hast vielleicht Pläne! Ich fand ja interessant, was Passanten dort alles hingeschrieben haben.

Hast du noch was im Gedächtnis?

Natürlic„Noch einmal liebevoll umarmt werden.“ Oder: versöhnt gelebt haben. …

Das klingt ja wirklich so, dass sich Menschen da viel Gedanken gemacht haben – so richtig auch nach dem Sinn ihres Lebens.

Ja, diese Tafeln sollen ja auch dazu auffordern. Nicht nur, über den Tod und die Endlichkeit des Lebens nachzudenken, sondern vielmehr darüber, was das Leben lebenswert macht, was ganz wichtig ist für den einzelnen, was er sich wünscht und erhofft.

WIR als Christen erhoffen uns ja, dass das Leben nach dem Tod in irgendeiner Form weitergeht, und dass wir bei Gott leben.

Ja, wirklich unvorstellbar, so ein Gedanke, aber auch sehr tröstlich!

Für mich auch.

Wir wünschen Ihnen aber erst mal noch viele schöne Momente in diesem Leben, an diesem Wochenende möglichst schon …

… und falls Sie einmal die nächsten Tage in der Spitalstraße vorbeikommen, lesen Sie doch mal, oder schreiben Sie auch hin, was für Sie ganz wichtig in ihrem Leben ist, so wichtig, dass Sie es unbedingt vor ihrem Tod auch noch tun würden.   

admin

Wagenkirchenasyl

10 Jahre 6 Monate ago

(aus der Kirche): Ja, da brauchen wir natürlich noch eine anständige Matratze. Und am besten eine Heizung. Toiletten wären auch nicht schlecht.

Sag mal, Heiko? Was machst du denn da? Magst du nicht rauskommen aus der Wagenkirche?

Ich teste unsere Wagenkirche gerade für den Ernstfall. Besonders gut ausgestattet sind wir dafür aber wirklich nicht.

Was denn für ein Ernstfall? Jetzt komm doch erst mal wieder raus da!

Hast du nicht das Schweinfurter Tagblatt gelesen? Kirchenasyl wird möglicherweise bald nicht mehr so möglich sein. Aber ich finde, da übernehmen viele Gemeinden eine ganz wichtige Aufgabe. Notfalls will ich auch bereit sein. Aber ich glaube, unsere Wagenkirche ist dann doch zu klein dafür.

Ja, das glaub ich auch. Da braucht man etwas mehr Platz, Toiletten, viele Helfer und ganz schön gute Nerven.

Aber ich denke: Es ist wichtig, dass wir uns da einsetzen. Und es werden immer mehr Kirchenasyle im Moment in Deutschland.

Das Bundesamt sagt ja, das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Kirchenasyl immer mehr missbraucht wird.

Ich würde sagen: Das ist eher ein deutliches Zeichen dafür, dass es immer mehr gebraucht wird. Denn den Stress tut sich keine Gemeinde an, ohne wichtige Gründe dafür zu haben.

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, dass wir hier in Deutschland Flüchtlinge und Asylbewerber willkommen heißen und sie nicht gleich wieder abschieben.

Manche werfen ja den Kirchen immer wieder vor, sie würden zu wenig tun für die Leute, die ausgegrenzt werden. Ich glaube, wir tun da wirklich eine ganze Menge.

Ja, auch die Sache mit der Vesperkirche fällt mir da ein. Die machen ja jetzt auch gerade ihren Informationsstand. Und im Januar und Februar soll es jeden Tag ein gutes, warmes Essen in der Kirche geben.

Ja, da arbeiten ganz viele kirchliche Institutionen zusammen. Und wir brauchen noch viele Helferinnen und Helfer und natürlich auch eine Menge Geld, um das zustandezubekommen.

Vielleicht wollen Sie ja auch dabei sein? Egal, ob Sie einen Kuchen backen, Leute begrüßen oder Essen servieren. Oder vielleicht etwas spenden. Kirche tut etwas für die, die wenig haben. Und Sie können dabei mithelfen!

Natürlich können Sie auch sonst viel tun für Leute, denen es nicht so gut geht. Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende offene Ohren und Augen für die Nöte Ihrer Mitmenschen haben.

admin

Wagenkirche: Erntedank-Kekse

10 Jahre 6 Monate ago

Heiko verteilt Lebkuchen und behauptet, es seien „Erntedank-Kekse“, die vom vergangenen Sonntag übrig geblieben seien.

Sag mal, Heiko, jetzt hast du aber völlig den Verstand verloren, oder? Das sind doch keine Erntedankkekse, das sind Lebkuchen! Die gehören zu Weihnachten, nicht zu Erntedank!

Ach was, an Weihnachten kann die Dinger doch kein Mensch mehr sehen. Die liegen doch jetzt schon zwei Monate im Laden. Und ich bin's langsam leid, mir monatelang die leckeren Lebkuchen zu verkneifen, nur um dann in der Advents- und Weihnachtszeit keine Lust mehr drauf zu haben. Also hab ich sie einfach umbenannt in Erntedank-Kekse.

Da hast du natürlich auch wieder Recht. Es gab ja neulich eine Umfrage, da haben fast zwei Drittel aller Befragten gesagt, sie sind genervt von Lebkuchen im September. Und ein Drittel wollte sogar einen gesetzlichen Stichtag, vor dem das Weihnachtsgebäck nicht verkauft werden darf. Da hättest du heute aber schlechte Karten!

Wieso? Ist doch kein Weihnachtsgebäck. Sind Erntedank-Kekse. Und irgendwo hab ich auch schon ein Schild gesehen, da stand „Herbst-Gebäck“ statt Weihnachtsgebäck. Aber jetzt mal eine ganz grundsätzliche Sache: Ich glaube, das hat damit zu tun, dass wir oft gar nicht mehr warten können und es sowieso fast alles sofort gibt. Als ich klein war, waren zum Beispiel Krapfen für mich „Faschingskrapfen“ und außerhalb der Faschingszeit gab's die nicht. Gestern hab ich einen gegessen.

„Alles hat seine Zeit“ fällt mir dazu ein. Dieses berühmte Zitat vom Prediger Salomo aus der Bibel. Ich glaube, das wäre wichtig, dass wir uns wieder mehr darauf besinnen, was wann seine Zeit hat. Und uns dann dafür auch die nötige Zeit nehmen, zum Essen, zum Lesen, zum Arbeiten, was auch immer.

Stimmt ja, heute früh hab ich mir auch nur schnell ein Brot gemacht und es auf dem Weg zum Bus gegessen. Das kann ja nicht gesund sein.

Ich habe noch ein Zitat, das heute gut passt. Ein altes irisches Sprichwort. „Als Gott die Zeit gemacht hat, hat er genug davon gemacht.“

Scheint heute oft nicht mehr zu stimmen. So viele Menschen haben keine Zeit mehr, bei denen hat alles keine Zeit. Bei mir ja auch ganz oft.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende Zeit finden. Für sich, für Ihre Familie, für alles, was Ihnen wichtig ist.

Und dass Sie es auch mal aushalten können, zu warten, bis es Zeit für etwas ist. Zum Beispiel bis Erntedank für die Erntedank-Kekse. Möchten Sie einen?

Oh Heiko ...

 

admin

Wagenkirche: Über den Glauben sprechen!

10 Jahre 7 Monate ago

Ach Ulli, schön, dass wir endlich mal wieder mit der Wagenkirche unterwegs sind. War doch eine ganz schön lange Sommerpause jetzt, weil wir die letzten Wochen ja andere Termine hatten.

Ja. Ich hab's echt auch schon vermisst. Aber nächste Woche ist dann schon wieder Pause.

Zumindest sind wir nicht am Martkplatz, sondern auf der Ufra.

Ja. Und das finde ich genau richtig. Da hingehen, wo die Leute sind. Ob am Markt oder sonstwo in der Fußgängerzone oder eben auf der Ufra.

So muss das sein. Kirche und Christsein ist halt nicht nur irgendwas Abgeschlossenes hinter dicken Mauern. Sondern mitten im Leben.

Deshalb sind wir ja hier. Um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Manchmal muss ich mich aber auch ganz schön aufraffen zu diesen Wagenkirche-Touren. Es ist schon oft anstrengend, weil wir so gar nicht wissen, was da auf uns zukommt. Wer uns anspricht und mit welchen Themen oder Fragen.

Und das ist ja oft gar nicht so leicht, über den eigenen Glauben zu reden oder solche Dinge.

Andere haben es da anscheinend leichter. Heute im Stadtbus habe ich gesehen, wie eine Mitfahrerin ihrer Sitznachbarin ganz selbstverständlich ein Buch über Jesus überreicht hat. Und dazu einen Flyer von einer kleinen christlichen Freikirche hier in Schweinfurt. Warum können wir das nicht so gut?

Das müssen wir wieder lernen, auch über das zu reden, was wir glauben und das, was uns am Glauben schwer fällt.

Vielleicht kommen wir ja heute darüber ins Gespräch. Oder auf der Ufra. Oder bei unserem Kurs „Kaum zu glauben“, der demnächst wieder anfängt.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende gute, bewegende Gespräche mit interessanten Gesprächspartnern haben.

admin

Überprüft

35 Minuten 36 Sekunden ago
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