Tod

durch die Zeit

Manchmal

da hören wir sie

in unseren Gedanken

unseren Erinnerungen

manchmal

da hören wir sie

die Menschen aus anderer Zeit.

Ganz leise, durch die Zeit hindurch,

das Lachen und Weinen

die Hoffnungen und Sorgen

der Menschen, die vor uns waren.

Der Menschen, die noch sein werden.

Durch die Zeit

Predigtslam: Verkaufe alles?!?

Ich werde sterben. Du auch.

Eines Tages, doch nicht heute, und doch todsicher, und die Frage bleibt:
Was bleibt von mir? Was werdet ihr, was werden alle dann wohl berichten über mich?
Werden sie richten über mich oder Gedichte dichten, werden sich die Lücken lichten, werden ganze Schichten sie dazu erdichten, werden sie von meinen Absichten und Ansichten noch berichten, werden sie verzichten, irgendwas dazuzudichten, werden sich Erinnerungen verdichten oder einfach nicht(-), was wird sein – sagen wir: Zwei Jahre danach? Was bleibt? Was bleibt am Grab? Was hattet ihr davon, dass es mich gab?

Du kennst mich

Mein Lebenston wird schon sehr bald verklingen.
In hundert Jahren weiß kein Mensch von mir.
Bis dahin will ich dir zum Lobe singen.
Bis dahin bringe ich mein Loblied dir.

Ich leb und liebe, doch du setzt den Rahmen.
Ich hoff und singe, bete ohne Ruhn. 
Doch einmal ist‘s genug, ich spreche „Amen“
und leg in deine Hände all mein Tun.

Was man von hier aus sehen kann

Autor/in

Immer, wenn die alte Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im kleinen Dorf im Westerwald. Luise, ihre Enkelin, ist gerade zehn, als der Tod durch die Tür tritt. Alle hatten sich nach Selmas Traum vorbereitet, hatten letzte Wahrheiten ausgetauscht, die sie immer für sich behalten hatten. Selbst der Optiker hätte sich beinahe gegen seine inneren Stimmen durchgesetzt und Selma seine Liebe gestanden, die doch für das ganze Dorf so offensichtlich ist …

Texte vom Oberndorfer Karfreitag 2017

Unser Weg: Allein, in Schuld

Klage und Kyrie: Improperien – dazwischen „erhöre uns Herr“
Improperien I

Menschen stehen unter dem Kreuz. Gott fragt: Was habe ich dir getan, dass du gegen mich handelst?
So spricht er zu uns durch den Propheten Micha:
Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir!

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Autor/in

Harold Fry, seit einigen Monaten im Ruhestand, ist ein völlig unauffälliger, geradezu langweiliger Mensch. Nie ist er in seinem Berufsleben aufgefallen. Mit seiner Frau Maureen verbindet ihn nicht mehr viel, sie gehen sich aus dem Weg. Sein Leben tröpfelt so vor sich hin.