Die CSU ist einfach die bessere Kirche

Seit Monaten, ach was, seit Jahren kühlt sich das Verhältnis zwischen den großen christlichen Kirchen und der immer noch das C im Namen tragenden CSU ab. Daran ist zu einem großen Teil die Flüchtlingspolitik dieser Partei Schuld, insbesondere die Rhetorik, die manchmal kaum noch von der der AfD zu unterscheiden ist. Wer von Menschen in Not nur noch in Zahlen denkt, ohne auch nur anzuerkennen, dass da persönliche Schicksale dahinterstehen (69 Abschiebungen an Seehofers 69. Geburtstag), wer verächtlich von „Asyltouristen“ und „Asylgehalt“ redet und und und – der bekommt meines Erachtens vollkommen zu Recht Widerspruch aus den Reihen der Kirchen. Und das schon ganz unabhängig davon, wie wir vielleicht zu den Themen Asyl, Abschiebung usw. stehen. Denn das gehört zum christlichen Menschenbild unverrückbar dazu: Jeder Mensch ist von Gott geliebt. Auch der Fremde. Auch der, der wieder abgeschoben werden soll. Schon die Propheten im Alten Testament forderten immer wieder, dass der „Fremdling“ im Land gut zu behandeln sei. Kein ganz neues Problem also. 

Wir sind eine Welt!

Mein Schwiegervater stammt aus dem Sudetenland. 16 Jahre war er alt, als er mit seiner Familie aus der Heimat vertrieben wurde, nichts durften sie mitnehmen außer das, was sie selbst tragen konnten. Und wer sich umdrehte und zurückschaute, wurde erschossen. Diese Erlebnisse haben ihn geprägt für sein Leben. Wer so etwas erlebt hat, kann nicht mehr vollkommen vertrauen. Wer so etwas erlebt hat, kann keine Heimatgefühle mehr empfinden, für keinen anderen Ort. Wer so etwas erlebt hat, kann keine Wurzeln mehr schlagen.